Welches Linux und warum kein Windows mehr

Letzte Aktualisierung: 14. Januar 2023 um 21:10 Uhr

Warum ich kein Windows mehr will

Microsofts Strategie hat sich geändert

Gegen #Windows 10 kann ich, abgesehen vom Datenhunger, nicht viel sagen. Ich habe es viele Jahre in der 64-bit Pro-Version genutzt und hab nie Probleme gehabt. Updates liefen immer problemlos, ich konnte sehr gut damit arbeiten (Office-Anwendungen, Webseiten erstellen) und fühlte mich sehr gut unterhalten (Spiele, Multimedia). Mein #Win10 System lief dabei von 2015 bis 2022 stabil und mehr oder weniger schnell (mein Rechner ist von 2014 und war damals auch schon ein sehr günstiges System – sprich, das Ding ist ein Dinosaurier). Nein – über Win10 kann ich wirklich nicht meckern – ist das beste #Windows, was ich bisher hatte. Bei mir lief schon Win 3.11, NT 4.0, Win95, Win98, Win XP, Win 7, Win 8 und eben das Win 10. Jetzt ist Win 11 da und hier ist für mich die Reise zu Ende. Win 11 ist auf meinem System nicht lauffähig – meine Kiste ist einfach zu alt. Da ich nicht vorhabe, mir ein neues #System zu kaufen, nur weil ein Konzern meint, solche alten Geräte nicht mehr unterstützen zu müssen, dann soll das nicht mein Problem sein. Ich hätte Win 11 auch so nicht genutzt. Windows wird immer billiger (ehrlich – wer mehr als 5 Euro für einen Key zahlt, dem kann man auch nicht mehr helfen) und wird irgendwann kein Geld mehr kosten, dafür zahlt man mit seinen Daten und vielen Nebenprodukten, welche man „mietet“ und dafür auf Dauer mehr zahlt, als Win je gekostet hat.

Teure Software vs Clouderei, Werbung, Viren, Wollmilchsau

Für Windows gibt es Unmengen an Software – das ist aber nicht nur gut. Entweder kostet die Software richtig viel Geld, wenn man eine Lizenz erwirbt oder sich für ein Abo-Modell entscheidet oder man findet auf den ersten Blick günstige Software (da kauft man oft mehrere verschiedene) oder sie ist komplett kostenlos (man zahlt mit seinen Daten, wird mit Werbung zugemüllt, bekommt gratis noch nen Trojaner dazu oder sie taugt einfach nix, auch wenn es da ein paar wenige, positive Ausnahmen gibt) Krasse Beispiele dafür sind Programme, mit denen man das Erscheinungsbild von Windows anpassen kann oder die zig tausenden Tuning-Programme – eigentlich bräuchte man die ja gar nicht – aber wenn man mal 50 verschiedene Freeware-Programme durchprobiert hat, die ein Ersatz für Photoshop sein sollen oder sich mal 20 verschiede Programme angeschaut hat, mit denen man seinen Stammbaum digital erstellen kann, hinterlässt das Spuren im System, welche man mit tausenden von „Windwos Aufräum-Programmen“ versucht, wieder auszubügeln. Vielen der kostenlosen Programmen fällt nach 30 Tagen ein – ach – Mensch, mein Entwickler muss was zu Essen kaufen – ich bin ja doch nicht kostenlos. Die Programme verweigern ihren Dienst und nach einer Deinstallation geht nichts mehr.

Eine Alternative zu diesen Problemen wären #Cloudsysteme, die oft kostenlos sind und man nur zur Kasse gebeten wird, wenn der Gratisspeicher aufgebraucht ist oder man auch Offline-Funktionen will. Wieder andere haben von vornherein ein Abo-Modell. Das kann man nutzen – viele laufen über den Browser, also kein Argument für oder gegen Windows – ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen

#Microsoft bietet also alles davon – ein #Betriebssystem, teure, billige und kostenlose S#oftware und Cloudlösungen. Die Cloudlösungen werden immer mehr zum festen Bestandteil des Betriebssystems und ohne einen Account bei #Microsoft kommt man nicht mehr weiter. Bei Win11 wird das noch schlimmer werden. Irgendwann ploppen Produktempfehlungen sogar in der Systemsteuerung auf: „Du interessierst dich für Mäuse? Schau mal – wir haben da tolle Angebote für dich!“. Hier war für mich bei Win 10 schon die Schmerzgrenze überschritten – Skype wird man nicht los, #Onedrive ist immer wieder da und der Rechner kommt aus dem Meckern nicht mehr raus, wenn man mal den Netzwerkstecker zieht.

#Windows mutierte also zu einer eierlegenden #Wollmilchsau und verschlingt immer mehr Ressourcen. Egal ob man dabei auf seine Festplatten, in seinen Arbeitsspeicher, auf die Prozessorlast, die verbratene Bandbreite oder abgesaugten Nutzerdaten schaut – es wird immer mehr. Windows ist also das Amazon unter den Betriebssystemen?

Jetzt kommt Linux ins Spiel

Ein Blick auf die Kosten

Ganz einfach, ich kenne keine andere Alternative zu Windows die mich nicht von einem Konzern abhängig macht. Selbst wenn das #Betriebssystem kostenlos ist, zahlt man dann eben mit seinen Daten.

Es sind aber nicht nur die Kosten für das #Betriebssystem, sondern auch die Kosten für die #Hardware. Wie schon erwähnt, mein Rechner ist nicht mehr der Jüngste, da bringt es mir also nichts, wenn das Betriebssystem allein schon 80% meiner Systemressourcen verschlingt. Wo soll dann z.Bsp. noch ein hardwarehungriges Spiel oder ähnliches geladen werden? Früher oder später muß ich also in neue Hardware investieren, aber gerade Hardware ist etwas, was ich so lange sie funktioniert auch nutzen will. Ich brauche also ein Betriebssystem, welches weniger #Ressourcen verschlingt und mir trotzdem alles bietet, was ich haben möchte. Hierfür gibt es nichts besseres als ein Linux.

Mehr Sicherheit

Eins vorweg – #Viren gibt es für jedes System. Aber – je unpopulärer ein System, umso weniger Angreifer wird es auch geben. Das ist logisch, da man mit dem geringsten Aufwand ja die größte Wirkung erzielen will. #Windows ist da natürlich die erste Wahl, welche Angreifer als ihr Ziel wählen. Das liegt nicht daran, dass Windows schlechter ist, sondern einfach nur an der Tatsache, dass man mehr Ziele hat. Das kann man mit meiner #Homepage und #Wordpress vergleichen, wenn man sich mal mein Kommentarsystem anschaut. Mit WordPress wäre ich schon zugespammt – mit meinem für den Angreifer unbekannten System hat es bisher noch kein Bot geschafft. Mit Linux ist das ähnlich.

Jeder, der sich mal ein paar Linux-Distributionen angeschaut hat weiß, es gibt nicht DAS #Linux, sondern wir müssen hier von DIE Linuxe sprechen. Das macht es auch für potentielle Angreifer schwerer. Schon allein deshalb ist Linux schon viel sicherer als andere Betriebssysteme. Schwachstellen gibt es auch hier – so hat sich Microsoft erst kürzlich feiern lassen, weil sie Schwachstellen in Linux gefunden haben. Na wer es braucht :D.

Jedes System ist also angreifbar. In falscher Sicherheit sollte man sich also auch bei #Linux nicht wiegen – aber man kann doch um einiges beruhigter sein. Man sollte also auch ein Linux entsprechend „bewaffnen“. Man sollte ja auch nie vergessen – man tauscht auch mal Dateien aus. Also, selbst wenn eine infizierte Datei (z.Bsp. eine #PDF) unter Linux keinen Schaden anrichtet, könnte man böse Reaktionen bekommen, wenn man diese an jemanden mit einem anderen Betriebssystem schickt.

Meine Wahl ist auf Manjaro gefallen

Ich hatte mir ja kürzlich erst ein #Ubuntu installiert – lief auch prima, aber fühlte sich irgendwie auch etwas träge an, was in erster Linie wohl an #Gnome liegt, aber da ist noch mehr, was mich zu #Manjaro gebracht hat.

#Manjaro baut auf #Arch-Linux auf und ist ein „#Rolling #Release #System“ – es gibt also ständig Aktualisierungen, während Ubuntu feste Release-Zyklen hat. Mit anderen Worten – Manjaro ist immer etwas aktueller als Ubuntu. Zum einen ist das ein Vorteil, da Sicherheitslücken schneller geschlossen werden können und auch Software ständig aktuell gehalten wird. Dadurch kann es aber auch mal sein, dass das System mal nicht so stabil läuft. Da muss man also abwägen, was einem da wichtiger ist. Mir sind kleine Updatehäppchen und Aktualität wichtiger. Sollte dabei mal was schiefgehen, weiß ich, was zuletzt geändert wurde und kann in Manjaro-Foren (offizielles oder auch deutsches) schnell nach einer Lösung schauen oder nachfragen. Selbst wenn das System gar nicht mehr laufen sollte, kann ich mit einem USB-Stick booten und auf meine Daten zugreifen. Da ich mein Rechner nur privat benutze, ist das kein Problem. Wenn ich mein Rechner allerdings beruflich nutzen würde, dann wäre ein Ubuntu LTS-System meine Wahl – diese sind stabil und sollten brav ihren Dienst verrichten, wenn man nicht daran herumdoktert.

Um ein paar Ressourcen zu sparen, verwende ich #XFCE. Diese Oberfläche kann man sehr gut anpassen und so einrichten, wie es einem am sinnvollsten erscheint. #Gnome sieht moderner aus, ist auf meinem Rechner aber auch träger und verbraucht mehr Ressourcen. Die eingesparten Ressourcen machen sich deutlich bemerkbar. Manche Windowsspiele wie #Euro #Truck #Simulator 2 oder #Farming #Simulator 22 laufen auf diesem System besser als unter Windows, obwohl ich hier noch Umwege über #Wine, #Proton, #Lutris etc nehmen muss. Ganz ehrlich – damit hätte ich nicht gerechnet, aber wenn man weiter oben schaut: Windows hat bei mir allein schon 80% der Systemressourcen verbraucht, während hier das System allein nicht einmal 10% (Ubuntu lag etwa mittig zwischen Win und Manjaro) verbraucht. Klar – dafür ist es aber auch nicht ganz so einfach zu handhaben – einen Preis zahlt man immer.

Zocken unter Linux

Wer mich kennt weiß, ich verballer sehr viel Lebenszeit mit Computerspielen. Diese Rubrik ist für mich also ebenfalls für eine Entscheidung wichtig. Die meisten Spiele habe ich auf #Steam. Viele davon laufen von Haus aus auch unter Linux. Anderen muss man mit Proton noch ein wenig unter die Arme greifen, man bekommt aber fast alle zum Laufen – muss sich aber aktiv darum kümmern, was viele abschrecken wird. Ansonsten habe ich noch Spiele von #GOG und #Epic. Hier habe ich leider noch nicht den gewünschten Erfolg. Da ich bei beiden Anbietern fast nur Spiele habe, welche ich als kostenlose Vollversion ergattern konnte, ist es nicht ganz so tragisch. Bei GOG sind viele Spiele dabei, die auch unter Linux laufen. Mehr Probleme macht da Epic – da läuft noch nix. Ich versuche das über #Lutris und #Wine – es klemmt aber noch. Irgendwann bekomm ich das aber sicher noch hin – ich weiss das es geht, nur wie es bei mir geht weiss ich noch nicht. Vielleicht bieten aber auch beide Anbieter selbst irgendwann Linux-Lösungen an, wie es Steam bereits tut? Zocken kann ich und bis jetzt vermisse ich nur Anno 1800, welches ich auf Epic gekauft habe – hätte ich es auf Steam, würde es vermutlich schon laufen.

Webentwicklung unter Linux

Ich brauch nicht viel dazu. Mir reicht ein Editor, ein FTP-Client, einen Webbrowser, ein Bildbearbeitungsprogramm und eine Testumgebung. Mehr braucht man da eigentlich nicht dazu sagen, oder? Natürlich hab ich das unter Linux alles. Mein Server läuft übrigens auch unter Linux.

Fazit

Ich denke mal für mich habe ich eine gute Wahl getroffen. Künftige Windowsversionen werden von meinem System nicht unterstützt, also bin ich im Zugzwang. Als Alternative gibt es nur Linux für mich und Manjaro passt wohl am besten zu dem, was ich von meinem System erwarte. Die für mich wichtigsten Programme laufen, das System ist flott und sparsam. Es gibt nur wenige Abstriche die ich machen muss, aber die nehme ich gern in Kauf, als bald vor einem System zu sitzen, für welches es keine Updates mehr gibt.

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