Die restlichen Ballen vom Feld hab ich dann noch verkauft. Brauch ja bissel Kleingeld für die anstehende Rüben- und Kartoffelernte.
Danach ändere ich an den Feldern nochmal was - es hat sich gezeigt, dass die jetzige Anordnung nicht sonderlich optimal ist.
Aus meinen 4 Fruchtfolgen sind 3 geworden. Alle drei auf 5 Jahre ausgelegt und weniger Brachflächen als bisher.
Aus 10 wurden 65!
Jetzt beginnt die große Schweinerei ...
Die Kartoffelernte steht an ... und ich werd vermutlich keinen Cent daran verdienen.
Ich habe mir einen T-150 K und einen Keiler 2 gemietet. Der Spaß kostet insgesamt knapp 10.000 Euro am ersten Tag. Ohne Vorwarnung dann den ganzen Tag Regen und beide Maschinen standen still. Nun ist Nachtschicht angesagt, da mich die laufenden Kosten auffressen. Das muss alles so schnell wie möglich gehen.
Nach einigen Startschwierigkeiten läuft die Kartoffelernte ja nun. Der Futtermischer ist bereits befüllt. Den Keller habe ich vorbereitet und die erste Fuhre eingekellert. Zwischendurch muss ich aber immer mal wieder eine Fuhre verkaufen - die Kosten für den Leihtrecker und den Keiler nagen am Sparschwein.
Langsam geht die Sonne auf und die Kartoffelernte ist immer noch im vollen Gange. Bisher wurden rund 80.000 Liter auf den Hof gebracht. Weitere 70.000 Liter wurden bisher verkauft, um irgendwie die Mietkosten für die beiden Maschinen in den Griff zu bekommen. Es bleibt also tatsächlich ein wenig "Gewinn" übrig, auch wenn dieser nur in Form von Futter ist. Bei den Maschinenkosten wäre der Futterkauf vermutlich billiger gewesen, aber was solls.
Direkt im Anschluss sind ja die Zuckerrüben dran. Noch so einen dicken Brummer kann ich aber nicht mieten - da reicht das Geld nicht. Diese werde ich also mit den kleinen Schleuderroder ernten müssen und dann mit dem Radlader auf den Hänger verfrachten. Mehr ist finanziell nicht mehr drin. Aber erstmal den Rest Kartoffeln reinbringen. 1-2 Stunden werden wir da wohl noch brauchen.
Die Kartoffeln sind erledigt, die Lager fast voll, was einen Verdienst von knapp 20.000 Euro entspricht. Die Kosten für die Miete der Geräte ist da schon berücksichtig, welche rund 27.000 Euro war. Von den 20.000 Euro Gewinn gehen noch die Lohnkosten für den Helfer weg (1.795 EUR) und die Spritkosten (1.200 EUR). Da bleiben am Ende also gerade mal ca 17.000 EUR übrig. Na immerhin kein Verlustgeschäft, wie anfangs befürchtet. Ärgerlich sind die knapp 10.000 EUR Miete für den ersten Tag, welcher ja sprichwörtlich ins Wasser gefallen ist. So wären es ja 27.000 EUR Gewinn gewesen.
Auf jeden Fall kann ich die Rutsche vom Keller wieder abbauen. Futter für 1 Jahr (bei aktuellen Verbrauch) wäre gesichert, allerdings steigt der Verbrauch ja noch enorm. Das heißt für mich - ich brauch mehr Ackerfläche.
Nach dieser Nachtschicht wurden dann nur noch die Schweine versorgt und dann war Feierabend.
Am nächsten Morgen dann die übliche Morgenrunde. Den Schweinen frisches Wasser bringen, Futter in die Tröge, neues Stroh einstreuen und den Stall ausmisten. Das geschieht jeden früh.
Jetzt also die Zuckerrüben.
Einen fetten Roder kann (und will) ich mir nicht leisten. Mein Plan: Schleuderroder und dann mit dem Radlader vom Feld holen.
Also schnell einen Schleuderroder gemietet, Pflegereifen auf den Deutz und das böse Erwachen ... der Deutz ist zu hoch - da kommt der Roder nicht in die Erde.
Der billigste mietbare Trecker ist ein Fendt GT 250 - der soll also das Roden übernehmen. Diese Kombination funktioniert, die habe ich schon oft genutzt.
Der Plan geht bis jetzt auf ... mal sehen ob ich diesmal was verdiene.
Also - die Zuckerrübenernte funktioniert perfekt. Ehrlich gesagt ärgere ich mich gerade tierisch, dass ich die Kartoffeln nicht auch so gerodet habe. Dauert zwar insgesamt länger, aber der Anteil an gemieteten Geräten ist überschaubar.
Ich hatte erst vor dem Beladen ein wenig Bammel, dass das so ein Geeier wie mit dem Güldner wird. Der Radlader ist aber echt Gold wert. Auf dem Hof werden alle Arbeiten mit dem Ding erledigt und nun ist er auch bei der Ernte im Einsatz. Hänger und Schaufel passen perfekt zusammen, Einsammeln von Schüttgut auf dem Boden funktioniert perfekt. Als Gabelstapler ist das Ding eine Wucht, zum Stroh einstreuen ist er zu gebrauchen. Bin vom MF 365 echt begeistert. Den geb ich nicht mehr her.
Ob ihr es glaubt oder nicht .... darauf freu ich mich schon:
Es läuft mit den Zuckerrüben!
Der Futtermischer und der Keller sind randvoll. Der Rest der Zuckerrüben geht direkt in den Verkauf. Pro Fuhre rund 1.100 EUR. Da kommt noch einiges zusammen. Bisher sind gerade einmal 11 Fuhren vom Feld. Endlich auch mal Geld verdienen.