Blog

Was denn, er funktioniert doch...

Was denn, er funktioniert doch...

Ja, ich weiß ... es ist verdammt ruhig hier geworden. Eigentlich gibt es ja genug, was ich in die Welt schreien möchte. Dann frag ich mich aber wieder, wofür das am Ende gut sein soll ...

... was erwartet man eigentlich, wenn man "sich öffnet"? Ein Klopfen auf die Schulter so nach der Art ... "Das wird schon, Junge" oder will man eher kollektives Mitleid farmen?

Ich weiß es wirklich nicht mehr. Seit 25 Jahren blogge ich vor mich hin und noch nie hab ich das Ganze wirklich hinterfragt.

Wann schreibe ich in der Regel? Wenn mir irgendwelche Deppen wie Söder oder Konsorten auf die Eier gehen, irgendwas worüber ich mich aufrege. Manchmal auch irgendwas über Webseiten, was in der letzten Zeit aber eher die Ausnahme ist.

Wie fing das damals eigentlich an? Scheidung! Von heute auf Morgen habe ich alles verloren, was mir wichtig war und ich habe den radikalsten Schritt in meinem Leben vollzogen: Einfach meine komplette Vergangenheit zu Grabe getragen.

Ich bin weit weg gezogen, habe mich in meine Arbeit gestürzt und mir abends die Seele durchs bloggen etwas erleichtert. Das hat mir in der schweren Zeit sehr geholfen.

Letztes Jahre habe ich wieder meine Vergangenheit hingeschmissen. Einen sicheren Job gekündigt, weggezogen. Nur war der Grund diesmal nicht Flucht vor mir selbst, sondern 24 Jahre irgendwie wieder gutzumachen. Meinem Eltern ein klein wenig zurück geben - sie haben mir immerhin sehr geholfen, auch während ich mich komplett von allen zurückgezogen habe. Das Ganze läuft aber nicht so, wie es eigentlich gedacht war ...

Diesen Monat wollte ich hier, aus dem "Provisorium" wieder ausziehen. Immerhin sind meine Schulden getilgt, Job läuft, Bezahlung kommt - bis hier hin alles gut. Alleine könnte ich den Schritt gehen. Aber ich bin nicht allein - gut - irgendwie vielleicht schon, einsam, aber eben nicht allein. Die "anderen Beiden" waren Teil der Rechnung und sollten ebenfalls in Lohn und Brot stehen, damit wir uns endlich wieder aufrappeln können ... naja - das war wohl nix. Im Gegenteil, da ist es noch schlimmer geworden. Ich stehe morgens auf, verdränge die Schmerzen, funktioniere den ganzen Tag und bin abends kurz vorm Zusammenbrechen zurück. Die letzten Stufen sind eine Qual, die Luft wird eng. Aus den Arbeitsklamotten raus und erstmal setzen. Gimli hat Recht, das Geheimnis ist einfach weiteratmen. Wenn das wieder funktioniert, kann sich um den restlichen Alltag gekümmert werden ...

Ich schrieb gerade "einsam aber nicht allein". Vielleicht sollte ich darauf noch einmal eingehen? Immerhin war ich jetzt ein paar Tage mal wirklich allein und habe keinen Unterschied zu sonst bemerkt. Ach, scheiß drauf - für wen denn? OpenAI oder wie die Dreckschleudern alle heißen? Die paar Jahre halte ich nun auch noch durch ... auch wenn es nicht so einfach ist.

Voriger Beitrag Zurück zur Übersicht Nächster Beitrag
1 Kommentar gefunden. Kommentar abgeben
Sirea schrieb am 02.11.2025 - 22:04
Ich erspar mir jetzt viele schlaue und nichtssagende Worte und schick einfach mal etwas Kraft und Durchhaltevermögen fürs Leben rüber.

Den gesamten Kommentar lesen