Linux: Brauche ich einen Virenscanner?

Letzte Aktualisierung: 14. Januar 2023 um 20:40 Uhr

#Linux ist ein sehr sicheres #Betriebssystem und digitale Plagegeister haben es sehr schwer. Zu 100% sicher – soweit würde ich mich aber dann auch nicht aus dem Fenster lehnen. Jedes System ist angreifbar, aber nicht bei jedem System lohnt sich der Aufwand.

Mit Blick auf das eigene System bedeutet das – Nö, ich brauch keinen #Virenscanner und man findet im Netz auch auf vielen Seiten diese Aussage. Auch Blogkollege Robert spricht in seinem Beitrag über Nod32 von „Schlangenöl“.

Ich sehe das Ganze aber ein wenig anders! Klar – mein System werden die Plagegeister sicher nicht erwischen, aber was ist mit den Leuten an die ich Dateien schicke oder Dateien welche ich im Netz öffentlich verfügbar mache?

Ein kleines Beispiel:
Ich bekomme von jemanden ein Office-Dokument geschickt, sagen wir mal eine Mod-Liste für irgendein Spiel, die ich noch erweitern soll und dann zum nächsten schicke. Ich bekomme ein verseuchtes Dokument geschickt, der Schadcode weiß auf meinem System nicht, was er machen soll, das Dokument selbst funktioniert aber. Ich schreib mein Zeug dazu und schicke das Dokument zum nächsten, verbreite damit also Schadcode.

Und noch ein Beispiel:
Bei mir läuft auf fast jedem Rechner die #DOSBox, zum einen weil auch heute noch gute #DOS – Spiele wie zBsp. Der Planer 1 und 2 spiele aber auch so gern hin und wieder mal im guten alten #DOS und WfW3.11 rumspiele, sei es auch nur zur Erinnerung an „gute alte Zeiten“. Hierbei probiere ich auch gern mal Programme von Anderen aus oder schicke meinem Bruder „interessante Findlinge“. Den Rest kann man sich denken – ist wie beim oberen Beispiel, wieder würde ich unbemerkt #Schadcode verbreiten.

Sicher – das wird vielen egal sein, aber Freunde macht man sich so auch nicht unbedingt, wenn man verseuchte Dateien weiterschickt. Deshalb setze ich auch unter Linux einen Virenscanner ein und scanne damit wenigstens die Dateien, die ich an Andere schicke oder zum Download anbieten will. Ansonsten macht das Ding nix, das läuft auch nicht im Hintergrund und bremst also auch das System nicht aus. Aber auch ab und an das eigene System mal zu scannen, kann nicht schaden – wie oben erwähnt, theoretisch gibt es für jedes System #Schadsoftware und Linux wird immer beliebter – irgendwann lohnt sich der Aufwand vielleicht für die Übeltäter. Bei so einem Systemscan bin ich dann auch immer dankbar, wenn er etwas Verdächtiges in den Backups meiner #Webseiten oder dem Browsercache findet – auf meinen Webseiten werden Systeme eingesetzt, die nicht aus meiner Tastatur stammen und Plugins, in die man auch alles Mögliche packen kann. In manch Plugin wurde so auch schon Minercode gefunden, den ich so vermutlich nicht bemerkt hätte – mein #Browser blockt sowas ja.

4 Gedanken zu „Linux: Brauche ich einen Virenscanner?“

  1. Deine Argumente sind für mich nachvollziehbar.
    Der Begriff „Schlangenöl“ bezieht sich in der Regel auf Echtzeitscanner und Firewall-Produkte („Internet Security“-Suiten), die permanent laufen und sich dafür an verschiedenen Stellen ins Betriebssystem und z. B. den Webbrowser oder das Mailprogramm einklinken, aber in der Vergangenheit schon oft genug selbst Sicherheitslücken aufwiesen und so erst den Einfall von Schädlingen oder den Abfluss von Daten ermöglichten. Da dürfte leider schon so ziemlich jeder Anbieter dabei gewesen sein. Ist ja im Prinzip auch nur eine Frage der Zeit, denn keine Software ist perfekt. Software wird von Menschen gemacht und Menschen machen Fehler.
    Magst du mir und den anderen Lesern verraten, welchen Virenscanner du denn nun unter Linux einsetzt?

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      • Es müssen natürlich nicht immer Office-Dokumente sein. Waren ja auch nur ein paar Beispiele. Kann auch in eine ganz andere Richtung gehen – ich bekomme von Kunden viel Zeug geschickt (Kabellisten, „Wunschzettel“ usw – sprich – ich habe es nicht in der Hand was genau dafür genutzt wird. Ich bekomm gelegentlich sogar „Grundrisse“ im *.bmp Format geschickt. Wir reden hier von Leuten zwischen 5-100 Jahren mit denen ich Dateien austausche. Manche davon sind froh wenn sie den Knopf zum Absenden finden, könnte also schwierig werden, jenen irgendwelche Dienste zu erklären – aber gerade sie sind es, die ich vor allem schützen will.
        Bei dir hätt ich da jetzt weniger Sorgen, aber ich würde dir vermutlich auch keine Excel-Tabelle schicken sondern das Ganze mit dir Online irgendwo bearbeiten. Kann man aber eben nicht mit jeden machen 😉

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    • Oh, hatte ich gar nicht erwähnt – ClamTk – die Auswahl an kostenlosen Scannern ist unter Linux ja recht überschaubar.
      Theoretisch würde es für meine Zwecke auch ein Onlinescanner tun, da aber manchmal auch persönliche Daten dabei sind, hab ich dann doch lieber was auf meinem System, bevor ich z.Bsp. die Krankenakte meines Vaters in irgend nen Cloudscanner lade.

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