Geradewegs in eine strahlende Zukunft?

Letzte Aktualisierung: 15. April 2023 um 10:38 Uhr

Wir sind uns alle einig, der #Krieg in der #Ukraine hat vieles verändert. Aber ist deshalb jetzt die #Atomkraft auf einmal wieder das „Wundermittel“ wie damals? Haben wir wirklich nichts aus #Tschernobyl oder #Fukushima gelernt? Wollen wir wirklich all die ungelösten Probleme, welche die Atomkraft nun einmal mit sich bringt unseren Nachfahren überlassen, getreu dem Motto – Hauptsache uns geht es heute gut?

Auf #Kohle und #Gas als Stromlieferant kann man nicht setzen und das ist nicht Putins „Verdienst“, sondern nennt sich Verantwortung. Wir verballern #Energie als ob sie nichts kostet, und scheinbar war sie ja auch wirklich zu billig – sonst hätte man sicher nicht all die Jahre dem #Klimawandel den Stinkefinger gezeigt, oder? Jetzt aber muss es auf einmal schnell gehen. All das, was unsere verwöhnte Gesellschaft zum neuen „Normal“ gemacht hat, soll nun mit einem Schlag verändert werden, aber zu welchem Preis?

Es wurde wirklich alles dafür getan, den Ausbau von erneuerbaren Energien Steine in den Weg zu legen, ach was schreib ich da – Felsen drauf zu schmeißen trifft es, glaube ich, eher. Plötzlich, Ruder rum, um 180 Grad wenden. Werden wir von Emotionen regiert, gelenkt? Ich verstehe es nicht

Erst passiert nichts, wirklich gar nichts – dann, alles mit einmal. Raus aus der #Kohle, weg vom #Gas, erneuerbare Energien müssen her, aber bitte nicht bei uns vor der Tür. Wie – es stockt? Na, dann behalten wir doch den #Atomstrom – und alle Probleme sind mit einmal gelöst. Keiner muss mehr #Angst haben, dass seine #Heimat verspargelt wird, niemand muss mehr #Trassen bauen, das #Gas können wir zudrehen … ist es so einfach?

Nun, die saubere und günstige #Kernenergie soll es richten? Wo kommen die #Rohstoffe dafür her? Haben wir denn inzwischen ein Endlager? Wie entsetzt hatte man nochmal geschaut, als in #Saporischschja von #Bomben oder #Raketen die Rede war? Stellen wir dann auch noch große Schilder mit Pfeilen hin, wenn wir schon weiter auf solche „strategischen Ziele“ setzen, die uns, wenn wir Pech haben, eine strahlendere Zukunft bringen als wir wollen?

Ich kann nur hoffen, dass die Aasgeier von Energieriesen nicht auch noch bei dem Spiel mitmachen. Erst Hüh, dann Hot. Ich hab das Geeier so satt und ich behaupte jetzt einfach mal … wenn der #Krieg vorbei ist, denkt keine Sau mehr über erneuerbare Energien, Atomkraft oder ähnliches nach – dann geht man einfach wieder den gewohnt bequemen Weg. Jetzt mag vielleicht die Atomkraft bequemer sein, aber ehrlich – sie wird es nicht bleiben, ganz sicher nicht.

Ich bin immer wieder erstaunt, was für irre Ideen manchmal ausgespuckt werden, wie viele Vorsätze über Nacht einfach über den Haufen geworfen werden, wie man von „Wind der Veränderung“ faselt und einem peinlichen Bierdeckelfetischisten Diplomatie überlässt, ehemalige Wollpulligurus:innen zu Waffenhändlern werden und dabei nicht einmal die einfachsten Dinge hinbekommen. Bei uns scheitert ja sogar ein #Tempolimit (Nachtrag vom 13.05.2022: Kommt es doch?) an fehlenden Schildern, behaupten zumindest „spezielle Spezialisten“, ich kann mich irren, aber muss man da nicht einfach die an den Grenzübergängen ein wenig erweitern? So viele können das nicht sein und bei unseren Verkehrsfuzzies sitzt die #Kohle doch sonst auch recht locker – aber für ein paar Schilder oder Pepperle reicht es nicht?“

Ihr wollt immer radikal die Welt verändern, weil ihr meint, dass ihr sonst keine Zeit habt und könnt dabei nicht einmal freihändig auf dem #Nachttopf sitzen, so ganz ohne Krisenstab und Beratergremium und wundert euch dann noch, wenn das Volk anfängt zu schreien. Nein, ich teile keine Ansichten vom Schreivolk – aber es wundert mich auch nicht, dass sie da sind.

Johann Wolfgang von Goethe:
„Wer sichere Schritte gehen will, muss sie langsam tun.“

Sven Barchet:
„Seine Zeit damit zu verschwenden, die Zeit zu beschimpfen, weil sie einem keine Zeit lasse, ist eine der größten Zeitverschwendungen.“

Pipi Langstrumpf:
„Wie unpraktisch doch erwachsene Leute sein können.“

Beatrix Marth:
Die Wurzeln allen Übels sind die Bequemlichkeit und Gier des Menschen, diese werden ihn zu Fall bringen.

Wirklich schlimm ist, dass da einfach jedes Zitat passt…

5 Gedanken zu „Geradewegs in eine strahlende Zukunft?“

  1. Habeck erwartet Weiterbetrieb von Neckerwestheim im 1. Quartal – das Ding steht etwa 35km entfernt von mir … ob mich das nun beruhigt?

    –>> https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-6735.html
    –>> https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Neckarwestheim

    Sicher – wir müssen eine (vermutlich noch) lange Zeit überbrücken – sonst fressen uns die Kosten auf. Ich weiß ja jetzt schon nicht mehr, wie ich das stemmen soll. Aber Kernkraft …. ach man …

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  2. Also die Atomkraft wäre dann ja endlich mal vom Tisch. Die Nachwehen natürlich noch lange nicht und die werden noch jede Menge Geld kosten. Das zahlen ja dann sicherlich allein die ehemaligen Betreiber, oder?

    Die öffentlich-rechtlichen haben sich die Tage nochmal so richtig ins Zeug gelegt, um uns „Ungläubigen“ klar zu machen, wie wichtig doch der Atomstrom in der aktuellen Lage sei … mit Fakten hat man es da nicht so…
    –>> https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/atomausstieg-oer-fake-news/

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  3. In eine strahlende Zukunft,
    ohne AKW und mit Vernunft.

    AKW adé ☢️ AUSGESTRAHLT

    Jahrzehnte nur Nutzbarkeit,
    Jahrtausende Strahlungszeit.
    Unwägbarkeiten beim Betrieb,
    für Endlager die Aussicht trüb.
    Teuer, riskant und nicht geheuer,
    beenden wir dieses Abenteuer.

    Gegen den GAU ist kein Land gefeit,
    der Atomausstieg verhindert Leid.
    Deutschland hat die Weichen gestellt,
    beispielgebend für die ganze Welt.

    Kernenergie war mal der Renner,
    auserkoren als Dauerbrenner.
    Atomstrom wurde huldvoll kreiert,
    die Gefahren hat man ignoriert.

    Das Energieproblem schien gelöst,
    bis Tschernobyl den Traum zerstößt.
    Fukushima brachte die Wende,
    deutschen Reaktoren das Ende.

    Wohin das strahlende Material?
    Die Suche entwickelt sich zur Qual.
    Atommüll ist nicht Stoff der Träume,
    da öffnet man ungern die Räume.

    Tonnen von radioaktivem Kies,
    Aus für jedes Urlaubsparadies.
    Lager gesucht für die Ewigkeit,
    Grab für Relikte der Atomzeit.

    SÖDERS STRAHLENDE IDEE

    Was gestern noch außer Frage stand,
    ist heute bloß noch Makulatur.
    Er ändert Meinungen elegant,
    bei der Kernkraft Sinneswandel pur.

    Der Atomausstieg ist ihm ein Graus,
    Windräder passen nicht ins Kalkül.
    Er fordert die Regierung heraus,
    AKW in Bayernhand das Ziel.

    Endlager möglichst in der Ferne,
    so hätte es der Bayer gerne.
    Energietransfer von Nord nach Süd,
    damit Bavarias Wirtschaft blüht.

    Es sind Herrn Söders kluge Ideen,
    die Bayern stets lassen vorangeh’n.
    Hier, im Vorhof zum Paradiese,
    kennt man Wege aus jeder Krise.

    Nicht ewiges Wachstum und Geld,
    Enthaltsamkeit rettet die Welt.

    WENIGER IST MEHR

    Man produziert und produziert,
    plündert Ressourcen ungeniert.
    Gewinnmaximierung ist Pflicht,
    die intakte Natur zählt nicht.
    Börsenkurse steh’n im Fokus,
    Umweltschutz in den Lokus.

    Plastikflut und Wegwerftrend,
    man konsumiert permanent.
    Nur unser ständiges Kaufen
    hält das System am Laufen.
    Unser westlicher Lebensstil
    taugt nicht als Menschheitsziel.

    Die Jagd nach ewigem Wachstum
    bringt letztlich den Planeten um.
    Das oberste Gebot der Zeit
    muss heißen Nachhaltigkeit.
    Statt nur nach Profit zu streben,
    im Einklang mit der Natur leben.

    Weniger ist mehr,
    nicht nur im Verkehr
    und beim Verzehr.
    Wir alle stehen in der Pflicht,
    maßvoll leben ist kein Verzicht.
    Teilen und Second Hand der Trend,
    nachhaltig leben konsequent.
    Bei allem etwas Enthaltsamkeit,
    nehmen wir uns die Freiheit.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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